Gefahrenlos baden gehen: Sicher am See!

Die wichtigsten Baderegeln

Nicht jeder fährt im Sommer in den Urlaub, nicht jeder mag das Wasser und den Trubel im Freibad, und vor und nach der großen Reise sind schließlich meist auch noch Ferien – für viele besitzt deshalb die alte Formel „Sommer gleich Badesee“ genauso Gültigkeit wie für unsere Eltern und Großeltern vor 50 oder noch mehr Jahren. Und das ist auch berechtigt:
Die Qualität des Wassers wird auch in (zumindest offiziell zugelassenen) Seen überprüft und ist in den allermeisten Fällen von einer sehr guten Qualität – mit dem weiteren Vorteil, dass zwar nicht, wie im Freibad, alle vorhandenen Keime abgetötet werden, dafür aber auch die Schleimhäute des Körpers nicht durch das Chlor gestresst und durchlässig werden. Ein langer, heißer Tag am See fühlt sich fast an wie ein Tag am Meer, auch ohne Strandbar und Palmen.

Das Schwimmen in Seen birgt aber auch Gefahren – besonders für Kinder. Ein paar Dinge sollte man wissen, deshalb hier ein paar einfache Regeln für den Badesee:

Steil abfallende Ufer in Baggerseen können für ungeübte Schwimmer zur Gefahr werden. Lassen Sie deshalb Kinder niemals unbeaufsichtigt beim Planschen im See. Besonders bewachsene und sumpfige Uferzonen sind gefährlich, denn dort kann man sich leicht verheddern oder im Untergrund einsinken. Auch Hindernisse im Wasser sollte man meiden: An Baumstämmen, Wehren oder anderen Wasserbauwerken können versteckte Strömungen lauern, die Schwimmer unter Wasser ziehen.

Der oft zitierte Sprung ins kühle Nass sollte am Badesee ausfallen – denn anders als im Freibad kann die Wassertiefe in natürlichen Gewässern stark variieren. Stellen, an denen man nicht mehr stehen kann, können direkt neben sehr flachen Bereichen liegen, von oben betrachtet lässt sich das aber oft nicht unterscheiden. Deshalb gilt gerade an unbekannten Badeseen: Niemals einfach so ins Wasser springen, sondern Schritt für Schritt das nasse Terrain erkunden – auch, wenn andere es anders machen, denn die kennen sich vielleicht viel besser aus.

Nicht schwimmen gehen, wo Boote oder Schiffe fahren. Auch kleine Segelboote können für Schwimmer zur tödlichen Gefahr werden, denn ein Segler genießt schließlich seine Freizeit und ist nicht immer aufmerksam genug, den Kopf eines Schwimmers zu erkennen, der nur ein paar Zentimeter aus dem Wasser ragt. Kommt es tatsächlich zur Kollision zwischen Boot und Mensch, muss die Crew das nicht einmal bemerken – der Schwimmende kann unbemerkt ohnmächtig werden und ertrinken.

Bei Gewitter gilt: Sofort raus aus dem See. Und um gleich mit einer Halbwahrheit aufzuräumen: Die Gefahr besteht weniger darin, dass der Schwimmer direkt vom Blitz getroffen wird, weil sein Kopf über die Oberfläche ragt. Vielmehr setzt ein Blitz, der in ein Gewässer einschlägt, das Wasser in weitem Umkreis unter Strom, Badende können einen Schock erleiden und ertrinken. Zieht ein Gewitter auf, sollte man den Badetag beenden – denn auch am Ufer oder im Wald besteht Gefahr. Am sichersten ist es, sich entweder rechtzeitig (also weit vor dem Gewitter) auf den Heimweg zu machen oder sich ins Auto zu setzen.

Ein besonders großes Problem ist oft die Selbstüberschätzung der Schwimmer: Schwimmt man zu weit raus, ist der Rückweg oft zu lang, außerdem kann das Wasser weiter draußen sehr kalt sein und Muskelkrämpfe auslösen. Bei beginnender Erschöpfung sollte man sich eine Zeit lang auf der Oberfläche treiben lassen, ohne sich weiter anzustrengen, und gleichzeitig deutlich signalisieren, dass man Hilfe benötigt, etwa durch rufen oder winken.

Besonders gefährlich ist Schwimmen in fließenden Gewässern, denn hier sind die tatsächlich zu schwimmenden Distanzen abhängig von der Fließgeschwindigkeit – und oft um ein Vielfaches länger, als es den Anschein hat. In Flüssen können Strömungen selbst gute Schwimmer kilometerweit abtreiben. Zudem ist das Schwimmen in fließenden Gewässern meist ohnehin verboten.

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