Pubertätsalarm: Tipps gegen Akne

 width=Ist man erstmal drüber weg, so mit Anfang zwanzig meistens, dann hat man gut lachen: Für viele Jugendliche aber sind Mitesser im Gesicht eine ausgemachte Katastrophe. Pubertät und Pickel gehören zwar zusammen, könnten aber zeitlich kaum ungünstiger aufeinander treffen. In der sensiblen Phase der Pubertät, in der sich junge Menschen kaum etwas sehnlicher wünschen als geliebt und und von Altersgenossen akzeptiert zu werden, bedeuten Hautunreinheiten oft eine massive psychische Belastung. Viele Teenager schämen sich für ihr Aussehen, fühlen sich hässlich oder sogar minderwertig. 

Die gute Nachricht ist:

Akne ist meist recht erfolgreich behandelbar, und von ein paar Mitessern abgesehen kann man als Jugendlicher ziemlich unbeschadet durch die Pickelphase kommen – sofern man einige Dinge beachtet. Generell gilt: Je früher die Therapie beginnt, desto eher bekommt man die Hautkrankheit in den Griff, und schwere Verläufe ebenso wie spätere Narben können verhindert werden.
Allerdings gibt es Unterschiede: Manche Teenager haben nur mit ein paar Mitessern und Pickeln zu kämpfen, andere leiden unter zahllosen entzündeten Pusteln und Knötchen – und das nicht nur im Gesicht, sondern auch auf Rücken und Dekolleté. Etwa 15 bis 20 von 100 Jugendlichen sind von einer mittelschweren bis schweren Form der Akne betroffen, bei Jungen kommt das häufiger als bei Mädchen vor. Normalerweise verschwindet die Akne im Alter von etwa 20 Jahren von selbst – einige Betroffene aber haben auch  mit über 30 Jahren noch Probleme damit.

Mediziner unterscheiden zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Akne:

Bei der leichten, nicht entzündlichen Form bilden sich Mitesser, die sich zum Teil schwarz verfärben. Das liegt nicht an Schmutz, sondern am Hautfarbstoff Melanin.
Bei der mittelschweren Akne sind deutlich mehr Aknepickel zu sehen. Stärker entzündete Pickel werden als „Papeln“ (kleine Knötchen) oder als „Pusteln“ (mit Eiteransammlung) bezeichnet.
Bei schweren Formen leiden die Betroffenen unter sehr vielen Pusteln und Knoten in der Haut, und hier können dann auch nach Abklingen der Erkrankung sichtbare Narben zurückbleiben.

Oft glauben Betroffene,

dass die unreine Haut Folge mangelnder Hygiene sei – dabei ist oft eher das Gegenteil ist der Fall, denn zu häufiges Waschen kann die Haut zusätzlich reizen. Auslöser einer Akne ist in den allermeisten Fällen die Hormonumstellung während der Pubertät, und vermutlich spielt auch eine genetische Veranlagung eine gewisse Rolle. Die Veränderung wird von Hormonen wie den Androgenen gesteuert. Androgene sind männliche Geschlechtshormone, die allerdings in der Pubertät auch vom weiblichen Körper verstärkt gebildet werden. Sie regen unter anderem die Haut an, mehr Fett zu produzieren. Das Hautfett wird als Talg bezeichnet und von den Talgdrüsen hergestellt. Wenn sich am Ausgang einer Talgdrüse jedoch eine Hornschicht bildet, kann der Talg nicht abfließen. Er sammelt sich dann in der Talgdrüse an, und es entsteht ein Mitesser. Wenn dieser sich entzündet, bildet sich ein Aknepickel. Akne entsteht folglich vor allem dort, wo es besonders viele Talgdrüsen gibt: im Gesicht, auf Brust, Rücken und Schultern.
Es ist verführerisch, die Pickel und Mitesser ausdrücken zu wollen, aber durch den Druck kann der Eiter manchmal tiefer in die Haut gelangen, wodurch sich die Entzündung verstärkt. Zudem kann Ausdrücken dazu beitragen, dass sich Narben bilden. Besondere Vorsicht ist bei Pickeln im Gesichtsbereich oberhalb der Oberlippe, seitlich der Nase und zum Augenwinkel hin geboten, sie sollte man auf gar keinen Fall selbst ausdrücken. Hier nämlich droht aufgrund der Gefäß- und vor allem Lymphbahnverbindungen in den Gehirnbereich eine Verschleppung von Keimen oder ein Verschluss bestimmter Gefäße.
Deshalb sollte man die Behandlung besser Fachleuten in einem medizinischen Kosmetikstudio oder in der Hautarztpraxis überlassen, die dort unter hygienischen Bedingungen die Pickel öffnen können.
Normale Seifen mit einem hohen pH-Wert sind für die Hauthygiene ungeeignet, denn sie können die Haut reizen, und fettende Cremes können die Poren zusätzlich verstopfen. Für die tägliche Reinigung genügen lauwarmes Wasser und ein seifenfreies Reinigungsmittel, das dem pH-Wert der Haut, der bei 5,5 liegt, angepasst ist. Eine  Hautpflege, die das berücksichtigt, kann bei einer leichten Akne schon kleine Wunder wirken.

Zudem gibt es chemische Schälmittel in Apotheken oder Drogerien zu kaufen:

Sie trocknen die Haut aus, tragen oberflächliche Hautschuppen ab, damit der Talg besser abfließen kann, und wirken antibakteriell. 
Eine schwere Akne indes sollte in jedem Fall vom Hautarzt behandelt werden. Er kann zum Beispiel entscheiden, ob es sinnvoll ist, auch Medikamente in Form von Tabletten zu verschreiben, wie etwa Hormone oder Antibiotika.
Wer feststellt, dass bestimmte Nahrungsmittel sich ungünstig auf die Haut auswirken, sollte außerdem seine Ernährung umstellen und die unverträglichen Lebensmittel, vor allem schnell aufgeschlüsselte Kohlenhydrate wie Cornflakes oder Schokoriegel und hoch gesättigte Fettsäuren (zum Beispiel Pommes frites oder Mayonnaise), weglassen.
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